Warum wir aufhören sollten schön zu sein und uns nicht nur am Weltfrauentag feiern dürfen. |
KIZ bringen
es mit dieser Zeile ganz wunderbar auf den Punkt: Sei nicht schön. Sei eine
Kämpferin. Sei intelligent. Sei stark. Sei wütend. Sei mutig. Sei stolz. Sei
lustig. Sei frech. Sei einfach und um Gottes Willen genau das, was Du sein
willst. Es gibt so viel mehr als nur Schönheit. Und ist Schönheit nicht ein
viel zu subjektiv und im Auge des Betrachters liegendes Merkmal, um es sich als
ernsthaftes Ziel zu setzen? Hat nicht jeder das Recht darauf sich schön zu
fühlen, wie er ist. Völlig frei von Normen, Konventionen und medial geprägten
Stigmata.
Gerade in den
aktuellen Zeiten von Sexismus-, Feminismus, #metoo- und wasweißich- Debatten
ist es wichtig, sich als Frau darüber im Klaren zu sein, wer wir sind und was
uns ausmacht – nicht nur was uns schön macht. Und lasst uns vor allem
zusammenhalten. Denn der größte Feind der heute selbstbestimmten Frau sind in
den seltensten Fällen die Männer. Es sind wir selbst.
Es sind die
selbsterkorenen Feminismusfotzen, die für alles kämpfen, aber nicht für die
Rechte der Frau.
Vielmehr geht
es um eine aufgesetzte Widergutmachung, eine Art Rache, die mit der Brechstange
gefordert wird. Wie kann es sein, dass Frauen, die sich als Feministen
bezeichnen, alles dafür tun das Bild der Frau zu zerstören. Es wird gegeneinander
gekämpft. Es werden Frauen schlecht gemacht. Es wird das klassische Rollenbild
der Frau verflucht. Es werden Vergewaltigungen mit einem Blick in den
Ausschnitt gleichgesetzt. Es wird die Frau über den Mann, anstatt dem Mann
gleich gesetzt.
Das geht an genau
die Gruppe Frau, die sich für etwas Besseres hält. Die sich selbst an die
Spitze der Evolution setzt ohne sich der Tragweite dessen bewusst zu sein. Wie
kann ich für Gleichberechtigung kämpfen und diese aber dem Mann nicht mehr zu
Teil lassen kommen, anstatt für das zu kämpfen, was man ist. Mit Intelligenz
und Können zu überzeugen, anstatt irgendwelche Frauenquoten durchsetzen zu
wollen. Selbst mit dem Kopf gegen die Wand rennen und sich mit den eigenen Waffen
erschlagen.
Ihr, die Ihr
die Nationalhymne verweiblichen wollt. Ihr, die Ihr Sexismus in jeder
Alltagssituation vermutet. Ihr, die das Bild der Feministen beschmutzt indem ihr
es ausnutzt, um Eure persönliche Ansicht der Dinge zu legitimieren. Ihr, die Ihr
schreckliche Einzelschicksale instrumentalisiert um Euren persönlichen
Rachefeldzug gegen das männliche Patriarchat zu führen. Ihr seid es, die dazu
führen, dass man nicht mehr voller Stolz Frau sein darf und sich schon gar
nicht mehr Feministin nennen. Ihr sucht nicht den konstruktiven Dialog, sondern
die durch Feindseligkeit geschürte Alleinherrschaft. Oder Alleinfrauschaft –
verzeiht.
Und genau das ist der
Grund, warum Ihr anti-sexistischen Feminismusfotzen mich fast genauso nervt,
wie die „Ich bin kein Nazi, aber….“- Schicht unserer Gesellschaft.
Denn nein,
man wird nicht jawohl nochmal sagen dürfen, dass Frauen das bessere Geschlecht
sind. Wir erreichen Gleichberechtigung nur, wenn wir für eben diese kämpfen.
Und nur so haben unsere weiblichen Vorbilder schon so viel erreichen können.
Wir können nicht erwarten, dass das Geschlecht egal ist, wenn die Hälfte von
uns nicht nach Gleichberechtigung, sondern nach Bevorteilung sucht.
Ich will keine Vorteile
dadurch haben, dass ich eine Frau bin. Nur eben auch keine Nachteile.
So will ich
nicht bevorzugt behandelt werden, nur weil ich mit tollen Brüsten gesegnet
wurde. Vor allem will ich aber auf gar keinen Fall weniger Geld verdienen, nur
weil ich einen gesunden Uterus habe. Es geht hier nicht darum, aufzuzählen, was
in unserer Welt da draußen wirklich noch alles falsch läuft. Wie oft wir
tatsächlich darunter leiden eine Frau zu sein. So werden mehr Frauen
geschlagen, vergewaltigt und belästigt als Männer – so weit so scheiße. Nur
hilft es den Vergewaltigungsopfern bei einer #metoo-Debatte, die endlich für
ihr Recht auf Gehör einstehen wirklich, wenn Ihr es mit billigem Sexismus am
Arbeitsplatz vergleicht? Nein. Also wie soll die Welt da draußen, denn
verstehen wo die wichtigen Probleme liegen, wenn so viel Nichtiges
problematisiert wird?
Lasst mal an uns selber arbeiten,
anstatt gegen andere.
Lehnt Euch
gegen das System, aber nicht gegeneinander auf. Lasst uns zusammen halten und
für wirkliche Gleichberechtigung kämpfen. Lasst uns an alle Frauen glauben und
uns gegenseitig unterstützen. Wir kämpfen gegen Bodyshaming, werden aber
meistens von Frauen niedergemacht? Wir kämpfen gegen das kleine Dummchen, das
aber immer noch allzu oft Erfolg hat? Und ertappen wir uns nicht immer wieder
selbst dabei eben doch den eigenen Vorteil daraus zu ziehen eine Frau zu sein?
Unzählige
Beispiele findet man dazu im Alltag. Sei es die Piepse-Stimme, wenn man etwas
besonders dringend will. Der tiefe Ausschnitt, um im Club weniger zu zahlen.
Der kurze Rock, damit der Nachbar noch schnell den tropfenden Wasserhahn
repariert. Was die Gesellschaft so liebevoll die Waffen einer Frau nennt, ist
im Grunde unser größtes Problem. Denn nutzen wir diese, richten wir sie nur
gegen uns selbst.
Ich bin eine
gestandene Frau und will ernstgenommen werden. Bettel aber mit Piepse-Stimme um
die Gehaltserhöhung und lass mich sofort unterkriegen, nur um nicht abgewiesen
zu werden? Ja Amen, Schwester! Also: Lasst die Titten drin – zeig die
Ellenbogen. Kämpft für Euch. Für uns. Für alle. Für Menschen. Für
Gerechtigkeit. Nicht nur für Gleichberechtigung. Vergesst nicht die
unterdrückten Männer und dreht den Spieß nicht einfach um. Lasst uns als Gemeinschaft
gerechter funktionieren.
Zieht Euch den Feminismus-Stock aus dem Arsch!
Richtig gelesen: Zieht Euch den Feminismus-Stock aus dem Arsch, hört
auf zu predigen und lacht zur Abwechslung auch mal über Euch selbst. Und dann lasst uns an einer
Gesellschaft arbeiten, in der es nicht mehr um Mann oder Frau geht, sondern um
den Menschen. Lasst uns mal auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.
Jeder macht sein Ding, und das ist meistens auch genau so genau richtig. Völlig
egal ob Mütterchen am Herd oder Karrierefrau im Chefsessel. Oder Karrierefrau
mit Kind und Mann. Oder ohne Mann. Merkt Ihr was? Es. Ist. Egal. Unter’m Strich
können die Männer nicht ohne uns und wir nicht ohne sie. Also feiern wir.
Feiern wir alle wunderschönen, starken und eigenständige Frauen da draußen.
Ermutigen wir jede unterdrückte Frau und halten wir verdammt noch mal endlich
zusammen.
Probs gehen raus an: https://www.youtube.com/watch?v=tHT_wjaF9JM
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